27. Dezember 2010

Janssons Verzückung

Verzückt sah Jansson seine Frau regungslos vor dem Herd liegen. Am Weihnachtsabend zwischen Vorsuppe und Karpfen blau hatte Ella ihn nach seinen Vorsätzen für das nächste Jahr gefragt. Bevor auch nur ein Wort seine Lippen passieren konnte, hatte seine Frau seufzend angefügt: „Deinen sehnlichsten Wunsch für 2011 musst du doch wenigstens kennen!“ Rasch hatte sie dann nach Luft geschnappt, um den nächsten Satz sogleich herauszuschleudern. Geübt nach langen Jahren hatte Jansson seine Ohren verschlossen und für sich gedacht: „Witwer, das wär’s! Ruhe und Stille.“ Nur – vom Wein gelöst, hatte ihn seine Zunge im Stich gelassen und seine Worte herausgelassen. Empört hatte Ella ihn daraufhin mit Worten beschossen. Wohl um Munition nachzuladen war sie dann in die Küche gesaust, während ihr Mann an seinen sehnlichsten Wunsch dachte. Plötzlich begannen liebliche Stimmen ihm „Stille Nacht!“ ins Ohr zu säuseln. Da war Jansson seiner Ella in die Küche gefolgt ... Böse ist nicht alles, was böse klingt. „Janssons Verzückung“ ist nicht der Titel meines neuen Krimis, sondern der Name eines schwedischen Gerichts. „Janssons frestelse“ gehört zu den traditionellen Weihnachtsgerichten, schmeckt aber das ganze Jahr über hervorragend! Wenn sie noch am Suchen nach dem passenden Silvesteressen sind, entscheiden sie sich jetzt für dieses Essen und nutzen Sie ihre Zeit besser zum Unterhalten, zum Schweigen oder zum Lesen! :-)))) Ihre Lola Victoria Abco
Janssons frestelse (3-4 Personen)
1 – 2 kleingehackte Zwiebeln 12 – 15 mittelgroße, rohe Kartoffeln 1 Dose Anschovis-Filet (100 g) 3 dl Sahne bzw. Gemisch aus Sahne / Milch Fett für die Form 1,5 - 2 EL Margarine oder Butter 2 – 3 EL Paniermehl Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Die Kartoffeln schälen und wie Pommes frites schneiden. Die Lake der Anschovis abgießen und auffangen. Die Anschovis mit der Schere in kleine Stücke schneiden. Eine offene Auflaufform einfetten, Kartoffeln, Zwiebeln und Anschovis hineintun. Ein paar Kartoffeln sollten zuoberst und zuunterst liegen. Die Sahne und die Anschovislake vermischen. 2 Drittel davon über die Kartoffeln gießen. Mehrere kleine Margarineflöckchen draufsetzen und das Ganze mit dem Paniermehl bestreuen. Die Auflaufform in den Ofen stellen (unteres Drittel). Ca. 35 – 45 Minuten backen. Während des Backvorgangs mehrmals etwas von dem Sahne-Lake-Gemisch über den Auflauf gießen. Zu dem Gericht passt sauereingelegtes Gemüse wie Mixed Pickles, Rote Beete oder Gurken.

21. Dezember 2010

Aktuelle Meldungen aus Schweden

Sie mögen Schweden? Sie möchten die neuesten Meldungen über Schweden nicht verpassen? In der Webzeitung "The Schweden Daily" werden alle Einträge, die per Twitter über die nordischen Nachbarn abgesetzt werden, zusammen getragen. Über meinen Twitter-Account erfolgt jeweils eine Information sobald eine neue Ausgabe von "The Schweden Daily" publiziert wurde. Folgen Sie mir gerne, wenn Sie informiert werden möchten.

15. Dezember 2010

Wunderbare Weihnachten + ein fabelhaftes Jahr 2011

Ich wünsche meinen Lesern eine wunderbare Weihnachtszeit und einen guten Rutsch in ein fabelhaftes Jahr 2011! Ihre Lola Victoria Abco

13. Dezember 2010

Vorab lesen - Neuerscheinung 2011

Anfang 2011 wird meine Lyriksammlung "Bitterer Honig" erscheinen - bitterernste, humorvolle, nachdenkliche Gedichte. In meinem Blog haben Sie schon heute die Möglichkeit in das Buch hinein zu schnuppern! Willkommen! Ihre Lola Victoria Abco

3. Dezember 2010

Andere Länder - andere Sitten! Oder: Alles Betrüger?

Spanier machen Siesta. Franzosen essen gerne gut und das vor allem spät am Abend. Andere Länder, andere Sitten. Über manche Gepflogenheiten hat man schon gehört. Gelegentlich erlebt man auf einer Reise jedoch Dinge, die so erstaunlich anders sind, dass man dahinter nicht eine Landessitte vermutet, sondern schlichtweg eine Unart. Ich kann mich noch gut an das erste Mal erinnern, als ich in Schweden zum Kaffeetrinken eingekehrt war. Wie gewohnt setzten wir uns an einen Tisch und warteten auf die Bedienung. Warteten und warteten ... Hielten Ausschau und begriffen, dass man sich in diesem Café – wie in vielen anderen Lokalitäten in Schweden – selber bedienen musste. Wir gingen also an den Tresen, füllten unser Tablett, zahlten sogleich bei der Kassiererin, die uns anwies uns unseren Kaffee selber einzuschenken. Ich weiß noch genau wie verblüfft ich war, als sich ein Gast nach dem anderen wie selbstverständlich Kaffee nachschenkte - ohne zu bezahlen! Noch mehr wunderte ich mich über die Kassiererin, die diesem Treiben kein Ende bereitete. Ohne mit der Wimper zu zucken, sah sie zu, wie sie von ihren Gästen ganz dreist um ihre Einnahmen „betrogen“ wurde! Mein Bild von den „ehrlichen Schweden“ bekam Risse! Inzwischen sind sie gekittet. „Kaffe med påtår” ist des Rätsels Lösung. In Schweden zahlt man für Kaffee und nimmt sich nach, wenn man möchte. Eine Tasse? Zwei? Wie oft darf man sich nachschenken? In Schweden trifft man immer wieder auf Regeln, die das Miteinander erleichtern sollen, ohne dass sie festgeschrieben sind. Gefragt ist unser Fingerspitzengefühl – in Schweden wie auch andernorts ...